Im Interview mit Dr. David Luhr

David ist seit 2007 im Schuldienst. Er arbeitete 10 Jahre an einem Gymnasium in Königswinter und ist seit 2019 an der Gesamtschule in Neunkirchen-Seelscheid tätig, aktuell als Abteilungsleiter der Oberstufe und Medienkoordinator. Er ist seit 2013 Schulentwicklungsberater für die Lehrerfortbildung der Bezirksregierung Köln (Nordrhein-Westfalen). Nebenberuflich ist er als freier Coach und Trainer unterwegs, u.a. für die Deutsche Akademie für pädagogische Führungskräfte, fobizz und die Robert-Bosch-Stiftung.

Sein Podcast „Die Schulentwickler“ findet sich auf allen großen Podcastplattformen.

Was ist aus deiner Sicht die Hauptaufgabe einer heutigen Lehrkraft?

Es geht darum, den Lernenden Mut mitzugeben sich eine komplexe Welt in der eigenen Auseinandersetzung anzueignen und sie mitzugestalten. Hierfür unterstütze ich die Schülerinnen und Schüler in meinem Unterricht ohne pädagogischen Dogmatismus.

Ich verhandle mit mit meinen Schülerinnen und Schülern immer wieder aufs Neue, welche Unterrichtsformen für sie wirklich lernwirksam sind.

Ich fordere sie, sodass sie ihre Komfortzone verlassen müssen und echtes Wachstum möglich ist. Ebenso akzeptiere ich, wenn sie temporär, z.B. in Prüfungszeiten, weniger eigene Verantwortung für den Lernprozess übernehmen möchten.

Warum bist du gerade jetzt gerne Lehrer?

Weil Schule ein Ort ist, an dem wir jungen Menschen Vieles geben können, das in unserer Gesellschaft immer öfter schwindet:

  • Wir geben Halt und Verlässlichkeit.
  • Wir schaffen einen Raum der Auseinandersetzung auf Augenhöhe, jenseits gesellschaftlicher oder politischer Polarisierungen.
  • Wir bieten eine Grundlage an abgesichertem Wissen und reflektieren die Kontextabhängigkeit von diesem Wissen.
  • Wir können durch neue Technologien wie KI und digitale Werkzeuge eine spannende Synthese aus einer tradierten und zeitgleich zukunftsgewandten Schule schaffen. 

Woraus schöpfst du die Kraft für deine Tätigkeit?

Aus der täglichen Erfahrung, dass meine Tätigkeit als Lehrer für die jungen Menschen, die mir die Gesellschaft anvertraut hat, einen Unterschied macht und dass ich als Mitglied der Schulleitung sinnstiftende Lösungen für meine Kolleginnen und Kollegen finden kann.

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