Im Interview mit Ute Girschkowski

Was ist aus deiner Sicht die Hauptaufgabe einer heutigen Lehrkraft?

Viele Kinder verbringen durch die Betreuung im Ganztag mehr Zeit in der Schule als an jedem anderen Ort. Die Hauptaufgabe einer Lehrkraft ist das Begleiten. In der Grundschule nehmen wir die Kinder in der ersten Klasse in Empfang, schauen, wo sie stehen, und begleiten sie auf ihren schulischen Weg. Das umfasst sowohl ihr Lernen, als auch ihre Persönlichkeitsentwicklung. Als Lehrkraft ist es meine Aufgabe, zu sehen, was die Schüler*innen individuell brauchen, um weiter zu wachsen. Ich versuche sie dazu anzuleiten, kooperativ zu arbeiten, eigene Lösungswege zu finden und Vertrauen in ihr eigenes  Können zu haben.

Die Aufgaben, die heute an Lehrkräfte gestellt werden, sind also vielfältig und fordern uns als Personen sehr. Umso wichtiger ist es, im multiprofessionellen Team (Lehrkräfte, Förderkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Schulleitung, Schulbegleiter und externe Helfer) zu kooperieren und sich gegenseitig zu stützen. Die geteilte Last sowie die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung sind wichtig, um die Freude am Beruf zu erhalten. So ist es am Ende auch die Aufgabe der Lehrkraft, für Kollegen da zu sein, Hilfe anzunehmen und für eigene Entlastungen zu sorgen, wo und wann man kann.

Über Ute Girschkowski

Ute arbeitet seit 15 Jahren als Lehrerin an einer Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Ihre Schule arbeitet jahrgangsübergreifend und im gemeinsamen Lernen (inklusiv). Zusätzlich ist sie als Ausbildungsleiterin für die Referendar:innen tätig und entwickelt als freie Autorin digitale Unterrichtsmaterialien.

In diesem Schuljahr bin ich zusätzlich als Ausbildungslehrerin für unsere Referendarin tätig. In den sozialen Medien und auf eduki.de teile ich meinen Unterricht und meine digitalen Unterrichtsmaterialien unter dem Profilnamen „Fraulein_Lehrerin“.

Bildquelle: privat

Die Schule ist im Wandel und es ist gerade heute spannend, ein Teil davon zu sein.

Was ist aus deiner Sicht die Hauptaufgabe einer heutigen Lehrkraft?

Viele Kinder verbringen durch die Betreuung im Ganztag mehr Zeit in der Schule als an jedem anderen Ort. Die Hauptaufgabe einer Lehrkraft ist das Begleiten. In der Grundschule nehmen wir die Kinder in der ersten Klasse in Empfang, schauen, wo sie stehen, und begleiten sie auf ihren schulischen Weg. Das umfasst sowohl ihr Lernen, als auch ihre Persönlichkeitsentwicklung. Als Lehrkraft ist es meine Aufgabe, zu sehen, was die Schüler*innen individuell brauchen, um weiter zu wachsen. Ich versuche sie dazu anzuleiten, kooperativ zu arbeiten, eigene Lösungswege zu finden und Vertrauen in ihr eigenes  Können zu haben.

Die Aufgaben, die heute an Lehrkräfte gestellt werden, sind also vielfältig und fordern uns als Personen sehr. Umso wichtiger ist es, im multiprofessionellen Team (Lehrkräfte, Förderkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Schulleitung, Schulbegleiter und externe Helfer) zu kooperieren und sich gegenseitig zu stützen. Die geteilte Last sowie die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung sind wichtig, um die Freude am Beruf zu erhalten. So ist es am Ende auch die Aufgabe der Lehrkraft, für Kollegen da zu sein, Hilfe anzunehmen und für eigene Entlastungen zu sorgen, wo und wann man kann.

Warum bist du gerade jetzt gerne Lehrerin?

Die Entscheidung für den Beruf der Lehrerin an der Grundschule traf ich schon in meiner eigenen Grundschulzeit. Die Freude am Lernen, die ich selber hatte, wollte ich gerne weitergeben. Dieses Ziel hat mich auch mein ganzes Berufsleben durch geprägt. Sich zu überlegen, wie Lerninhalte so für die Lerngruppe auf- und ausgearbeitet werden können, dass sie eingängig und motivierend sind, ist eine ständige Herausforderung. Dabei finde ich es gerade jetzt aufregend zu sehen, welche neuen Möglichkeiten und Wege sich durch die Technik ergeben. In den sozialen Medien (z.B.Instagram, #instalehrerzimmer) findet ein sehr anregender und produktiver Austausch über Schulentwicklung und die Entwicklung des eigenen Unterrichts statt, denn es so im „kleinen“, lokalen Kollegium nicht geben kann. Auf den Profilen anderer  Lehrer*innen erhält man täglich Einblicke in den Unterricht anderer und Denkanstöße für die eigene Arbeit.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung für deine Arbeit?

Im eigenen Klassenzimmer spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Im Klassenzimmer wechseln sich digitale und analoge Aufgabenformate ab und ergänzen aneinander. Der unkomplizierte Einsatz von Audioinhalten, Videos, Apps, Bildmaterialien, vorbereiteten Folien, Präsentationen und interaktiven Übungsformaten eröffnet Möglichkeiten, die es zu Beginn meiner Lehrtätigkeit noch nicht gab. Die Welt kann schneller ins Klassenzimmer geholt und Inhalte nachdrücklicher vermittelt werden.

Auf der anderen Seite ist es durch die Digitalisierung auch für meine eigene Unterrichtsvorbereitung einfacher geworden. Wo früher umständlich analoge Materialien gesucht und jedes Arbeitsblatt selbst erstellt werden mussten, reicht heute ein Klick. Auf Lehrmittelplattformen wie eduki.de finde ich schnell und unkompliziert Anregungen und fertige Unterrichtsmaterialien von anderen Lehrkräften, die ich selber unkompliziert nutzen kann. Spannend sind für mich auch gerade die Möglichkeiten, die AI-Anbieter wie ChatGPT einem als Lehrkraft bieten.

Woraus schöpfst du die Kraft für deine Tätigkeit?

Es ist leicht, sich zu etwas zu motivieren, das man gerne macht. Ich bin in den bisherigen 15 Jahren meines Berufslebens jeden Tag gerne in die Schule gegangen und habe mich auf das Unterrichten gefreut. Kleine und große Erfolge, sowohl im Lernen als auch im Miteinander und im Wachsen der Kinder, geben Kraft für die weitere Arbeit. Gerade im Grundschulalter ist man eine sehr enge Bezugsperson für die Schüler*innen und freut sich mit ihnen jeden Tag über viele Kleinigkeiten. Eine andere, wichtige Kraftquelle ist unser schulisches Team. Mein Kollegium ist familiär und ein doppeltes Netz bei Sorgen und Nöten. Es hilft, dass man sich selber als Lehrerin entfalten kann und den nötigen Rückhalt hat.

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