Klett Diagnostik vereint alle diagnostischen Angebote für die Grundschule und die Sekundarstufe 1. Wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig einfach angewendet.
Im Interview erklärt Dr. Michael Schlienz, was die Klett Diagnostik so besonders macht und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.
Über Dr. Michael Schlienz
Dr. Michael Schlienz ist seit 2021 Teil der Geschäftsführung des Ernst Klett Verlags und leitet den Standort Leipzig. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit diagnostischen Verfahren im Bildungsbereich.
Er lebt in Leipzig, ist verheiratet und hat eine Tochter.

Warum bietet Klett diagnostische Verfahren für die Grundschule und Sekundarstufe 1 an?
Ganz grundsätzlich betreibt der Ernst Klett Verlag mit der bekannten Hamburger Schreibprobe ja schon sehr lang eine wissenschaftlich normierte Diagnose. Die Hamburger Schreibprobe (HSP) existiert bereits seit den 1990er Jahren und ist damit eines der bekanntesten Diagnoseinstrumente in Deutschland. Und eine Besonderheit der HSP ist es, dass sie Tests von der Grundschule bis zum Ende der Sekundarstufe I anbietet, also auch in höheren Jahrgangsstufen, in denen die Rechtschreibung eine geringer werdende Rolle einnimmt.
Vor 10 Jahren reifte bei uns im Verlag der Gedanke, auch in anderen Bereichen des Deutschunterrichts, vorwiegend im Lesen, wissenschaftliche Tests anzubieten und es kamen mit dem Potsdamer Lesetest und dem Lesetest Sekundarstufe zwei weitere Verfahren hinzu.
Und gleichzeitig wurden immer häufiger auch Bedarfe aus dem Markt benannt, auch für das Fach Mathematik als wichtiges Hauptfach Tests anzubieten, weshalb die Leipziger Rechenprobe entwickelt wurde, ebenso wie Rostocker Sprachverständnisprobe, die sich mit dysgrammatischen Sprachentwicklungsstörungen evaluiert. Allen Tests ist gemeinsam, dass sie nach dem gleichen Muster funktionieren, leicht und schnell durchführbar sind, für kleines Geld erhältlich und ohne Vorwissen durch die Lehrkraft durchführbar. Und sie funktionieren natürlich auch unabhängig von der Nutzung eines Lehrwerks.

Was zeichnet die Angebote der Klett Diagnostik besonders aus?
Ich zitiere mal die Rückmeldung, die wir von Lehrkräften bekommen, die die Tests mit ihren Klassen durchgeführt haben. So schreibt u.a. Frau Daub: „Ich finde, dass die HSP 1 Plus eine tolle Möglichkeit ist, die Rechtschreibentwicklung von Kindern zu beobachten und zu untersuchen. Natürlich stehen wir momentan noch ganz am Anfang eines langen Weges, vieles wird sich noch entwickeln, alles wird sich noch einmal ändern. Dennoch halte ich regelmäßige Tests für sinnvoll. Die Durchführung und vor allem die Auswertung online waren schnell und einfach zu erledigen. Die Ergebnisse bleiben gespeichert und können jederzeit eingesehen werden. Ich bin gespannt auf den nächsten Test Ende des Schuljahres!“
https://grundschul-blog.de/hsp-plus-erfahrungsbericht-beitrag-klasse-1
Dieses Feedback steht stellvertretend für die Anwendungen in der Klett Diagnostik, denn sowohl die Tests als auch die Auswertungen laufen alle nach dem gleichen Modell ab, d.h. es ist keine Eingewöhnung bei neuen Tests nötig. Außerdem legt man nur einmal seine Testgruppe an und kann diese Daten für alle Tests stets nutzen.
Wer es noch einfacher haben möchte und nicht die Ergebnisse eines Printtests in die Auswertungsplattform übertragen möchte, kann seit einem Jahr auch die voll digitale HSP smart verwenden, die ein reiner Onlinetest ist.
Die Vorteile in Kurzform:
- Diagnose leicht gemacht! Wir geben Ihnen Diagnoseverfahren an die Hand, die sichere und übersichtliche Ergebnisse liefern.
- Sicherer als andere: Alle Produkte der Klett Diagnostik unterliegen einer strengen Normierung und sind wissenschaftlich fundiert. Diese abgesicherten Testergebnisse bilden eine optimale Grundlage für das Ableiten passgenauer Fördermaßnahmen.
- Das Beste: Alle Tests sind so aufbereitet, dass Sie direkt loslegen können – ohne diagnostisches Hintergrundwissen und ohne hohen Vorbereitungsaufwand.
- Lernstand: Alle Tests der Klett Diagnostik unterstützen Sie dabei, den Lernstand und die Lernentwicklung Ihrer Lernenden in verschiedenen Kompetenzbereichen objektiv zu erheben und zu dokumentieren.
Die Plattform agiert natürlich 100% verlässlich datenschutzkonform, was ja eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz diagnostischer Instrumente ist.
Wie gut lassen sich die Verfahren in den Schulalltag integrieren? Welche Unterstützung erhalten Lehrkräfte dabei konkret von Klett?
Die Tests sind einfach und maximal innerhalb einer Schulstunde durchzuführen und die zeitsparende Online-Auswertung im Klett Diagnostikportal entlastet Lehrkräfte bei der Beurteilung des aktuellen Leistungsstands. Der Testablauf wird im Begleitmaterial kleinschrittig vorgezeichnet, so dass jede Lehrkraft die Tests durchführen kann. Es ist kein diagnostisches Vorwissen nötig!
Die Auswertung wiederum ist wissenschaftlich normiert und bietet deshalb eine Verlässlichkeit zu 100%. Die Ergebnisse werden in einer leicht lesbaren Form ausgespielt und die Lehrkraft kann diese innerhalb ihrer Klasse vergleichen, aber durch die Normierung ist auch eine Vergleichbarkeit mit Gesamtdurchschnitten möglich.
Da alle Tests unabhängig vom Lehrwerk konzipiert sind, sind die Tests unabhängig einsetzbar – egal welches Lehrwerk oder welche Materialien Sie im Unterricht nutzen.
Eine Integration in den Unterrichtsalltag ist so sehr leicht möglich.

Welche Unterstützungs- und Fördermaterialien bietet Klett für gezielte anschließende Schritte?
Von den Lehrkräften, die gern mit den diagnostischen Tests arbeiten, haben wir vielfach die Rückmeldung erhalten, dass sie sich passgenaue Fördermaterialien wünschen, die sie für Kinder einsetzen können, bei denen sich in den Tests Defizite offenbart haben. Seit einigen Jahren gibt es deshalb die Förderhefte zur Hamburger Schreibprobe, die aufgeteilt nach den Strategien der HSP eine gezielte Förderung ermöglichen. Das ist auch der Grund, warum es zwei Hefte pro Klassenstufe gibt.
Ganz ähnlich war unser Vorgehen im Bereich des Potsdamer Lesetests. Die dazugehörigen Förderhefte „Wir lesen“ sind gerade bis Klasse 4 erschienen. Sie wurden von erfahrenen Leseexpertinnen erarbeitet und zeichnen sich durch ihre einfache Einsetzbarkeit aus, die durch neuartige Video-Tutorials noch unterstützt wird. In diesen Filmen erklären Kinder die Lesemethoden, mit denen in den Heften gearbeitet wird. Die Stiftung Lesen fand den Ansatz dieser Hefte so gut, dass sie diese gern in einer Kooperation mit Klett bewirbt und 2024 wie auch dieses Jahr große Verlosungen von Klassensätzen zur Unterstützung der Lehrkräfte gemacht hat.
Einen anderen Ansatz verfolgt der sog. Digitale Lernentwicklungsassistent.
In vielen Bundesländern müssen Lehrkräfte Förderpläne verpflichtend für ihre Schülerinnen und Schüler verfassen, in denen sie den Lernverlauf der Kinder erfassen und ihre Maßnahmen dokumentieren. Man kann sich vorstellen, dass solch sehr individualisierte Pläne für jedes Kind sehr aufwendig zu erarbeiten und zu pflegen sind.
Zugleich bieten Förderpläne etwas „Handfestes“, wenn Lehrkräfte schwierige Gespräche mit Eltern führen müssen. Sie zeigen den Eltern auch direkt, dass Lehrkräfte sich Gedanken über ihr Kind gemacht haben und dass es einen Plan gibt, um das Kind bestmöglich zu fördern. Sie helfen, bei bis zu 30 Kindern nicht den Überblick zu verlieren und Lernfortschritte oder auch -rückschritte aufzuzeigen. Förderpläne sind nützlich und oftmals notwendig, wenn man die Lernentwicklung eines Kindes dokumentieren muss, beispielsweise wenn eine sonderpädagogisches Förderverfahren beantragt werden muss oder auch, wenn Lehrkräfte wechseln oder Kinder die Schule verlassen.
All dies wird durch den Digitalen Lernentwicklungsassistenten sehr vereinfacht!
Ein Blick in die Zukunft: Welche Weiterentwicklungen oder neuen Angebote plant Klett im Bereich Diagnostik?
Wichtig ist vor allem, dass die Plattform jeden Tag mehr Zugriffe hat, so dass wir auch weiterhin an einem zuverlässigen Betrieb der Klett Diagnostik arbeiten. Hinzu kommen zahlreiche neue Projekte, die wir in den letzten Monaten durchführen konnten. Vor allem haben wir die Vorgaben der EU-Barrierefreiheitsgesetzgebung in der Diagnostik umgesetzt. Außerdem sind wir noch mitten in der Normierung und Programmierung der Leipziger Rechenprobe in den Klassen 3 und 4, damit diese Tests auch zeitnah auf den Markt kommen. Einen kleinen Ausblick kann ich vielleicht auch geben: nach der Hamburger Schreibprobe haben wir nun auch den Potsdamer Lesetest digitalisiert, d.h. es wird ihn ab nächstes Jahr alternativ auch in einer reinen Online-Variante geben, der den zeitlichen Aufwand der Lehrkräfte weiter entlastet.
Darüber hinaus haben wir immer neue Projekte im Auge, die heute noch nicht so konkret sind, dass wir darüber sprechen könnten.
