Lesekompetenz stärken mit System – der Lautlesetutor im Einsatz

Als Grundschullehrerin ist mir die Förderung der Lesekompetenz meiner Schülerinnen und Schüler ein zentrales Anliegen – gleichzeitig aber auch eine tägliche Herausforderung. Besonders das laute Lesen zu beobachten, zu analysieren und dann eine individuelle Rückmeldung zu geben, ist in der alltäglichen Unterrichtspraxis oft schwer umzusetzen. Eine absolute Entlastung und Bereicherung stellt hierbei der Lautlesetutor LaLeTu für mich dar.

Das Herzstück von LaLeTu ist die integrierte KI, die das laute Lesen der Kinder analysiert. Diese Analyse ist zuverlässig, differenziert und erstaunlich präzise. Während ich im Unterricht sonst mit viel Aufwand versuche, möglichst vielen Kindern beim Lesen zuzuhören und dabei Fehler und Lesefluss zu dokumentieren, übernimmt dies hier die KI. Sie erstellt farblich markierte Transkripte, in denen auf einen Blick sichtbar wird, wo ein Kind Wörter ausgelassen, ersetzt oder falsch betont hat. Zusätzlich kann ich mir jede Leseaufnahme noch einmal als Audio anhören, was eine gezielte Nachbesprechung und Förderung (auch gemeinsam mit den Eltern) enorm erleichtert.

Gerade in der heutigen Zeit ist das Thema Lesen aktueller und bedeutender denn je. Die jüngsten Ergebnisse der IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) zeigen deutlich, dass rund ein Viertel der Viertklässler nicht einmal das Mindestniveau im Leseverständnis erreicht – ein Niveau, das jedoch essenziell für den weiteren erfolgreichen Bildungsweg ist. Um gezielt fördern zu können, brauchen wir Lehrkräfte eine detaillierte Analyse: Wir müssen wissen, wo genau es beim Lesen hakt, um individuell abgestimmte Fördermaßnahmen anzubieten. Genau hier setzt LaLeTu an und unterstützt mit differenzierter Auswertung, objektiver Fehlererkennung und (wenn ich das möchte) automatisch generierten Übungsvorschlägen.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die umfangreiche Textbibliothek von LaLeTu. Neben dem Lehrwerk, mit dem ich im Deutschunterricht arbeite, stehen über 1000 altersgerechte Bücher zur Verfügung. Ich kann passende Texte aus dem Fundus auswählen oder die Kinder wählen selbstständig eigene Texte aus. Hierbei werden Vorlieben und Schwerpunkte vorab abgefragt und dann bei den Vorschlägen berücksichtigt. Besonders praktisch: Die Texte lassen sich individuell anpassen, beispielsweise in der Silbenschrift, mit vergrößerter Schriftgröße, verändertem Zeilenabstand oder größerem Buchstabenabstand. Diese Änderungen können von mir und auch von den Kindern selbst vorgenommen werden. So ist differenziertes Arbeiten problemlos möglich, auch ohne stundenlange Vorbereitung.

Nach einer dreiminütigen Diagnosephase, in der LaLeTu die Lesekompetenz eines Kindes ermittelt, schlägt das System selbstständig geeignete Übungstexte vor. Im Auto-Modus erhalten die Kinder personalisierte Leseübungen, die genau auf ihr Niveau zugeschnitten sind. Das spart mir nicht nur Zeit, sondern ermöglicht den Kindern ein eigenständiges Arbeiten in ihrem Tempo mit genau den richtigen Herausforderungen. Aus fachwissenschaftlichen Studien ist den meisten Lehrkräften bekannt, dass ein dreimaliges Laulesetraining pro Woche die Leseflüssigkeit steigert. Diese Leseflüssigkeit schlägt wiederum die Brücke hin zum Leseverstehen. Exakt so sind auch die automatisierten Übungen von LaLeTu angelegt. Nach vorheriger Eingabe des Bundeslandes berücksichtigt das System sogar die jeweilige Ferienordnung.

Besonders gute Erfahrungen habe ich mit LaLeTu im Rahmen von offenen Unterrichtsphasen gemacht. Das Lautlesetraining bietet sich in der Lernzeit, im Tages- oder Wochenplan oder beim Stationenlernen an. Da für eine gute Analyse möglichst wenig Hintergrundgeräusche vorhanden sein sollten, eignen sich diese Phasen ideal. Die Kinder arbeiten konzentriert mit Tablet oder Pc und vertiefen ihre Lesefähigkeit fast nebenbei. Dass das Ganze digital stattfindet, erhöht die Motivation spürbar. Die Technik begeistert, das Sammeln von Lesepunkten und Medaillen spornt zusätzlich an. Viele Kinder meiner Klasse bitten regelmäßig: „Frau Weber, kannst du uns noch Aufgaben im LaLeTu einstellen?“

Damit hat sich LaLeTu in meinem Unterricht als praxisnahes, effektives und motivierendes Lesefördertool bewährt. Es ermöglicht mir als Lehrkraft eine fundierte, objektive Rückmeldung zum Leseverhalten meiner Schülerinnen und Schüler – und das bei minimalem Aufwand. Gleichzeitig bietet es den Kindern eine motivierende Lernumgebung, in der sie selbstständig und individuell gefördert werden. Für mich ist LaLeTu aus einem modernen, differenzierten Deutschunterricht nicht mehr wegzudenken – vor allem nicht angesichts der aktuellen Herausforderungen im Lehrkräftealltag und in der Leseförderung.